Teil 2 - St. Peter Port, Guernsey
Teil 2 - St. Peter Port, Guernsey
Als Einstieg und sozusagen als Aufwärmprogramm für unsere Ausflüge hatten wir in St. Peter Port eine kleine Walking-Tour herausgesucht. Im Internet konnte man dafür Pläne mit Routen unterschiedlicher Länge herunterladen. Um uns die Zeit gemütlich einteilen zu können, hatten wir uns eine kurze Tour herausgesucht, die wir entsprechend des Verlaufs anpassen wollten.
Morgens blieb dadurch noch ausreichend Zeit für einen Besuch des Fitness-Centers und ein ausgiebiges Frühstück danach. Während eines kurzen Spaziergangs an Deck zeigte sich die Eclipse noch gespenstisch in Nebel gehüllt.
Später klarte es ein wenig auf, jedoch zogen immer wieder kleine Nebelbänke vor Guernsey auf.
Beim Genuss des Frühstücks im Ocean View Café hörten wir die Durchsage, dass das Tendern aufgrund des Nebels vorübergehend ausgesetzt würde. Zunächst störte uns das wenig, denn wir hatten es nicht eilig.
Als wir jedoch nach dem Frühstück an Land übersetzen wollten, hatte sich ein großer Rückstau durch die Zwangspause ergeben. Die Nummern der Tendertickets wurden aufgerufen und waren bei 10 und 11 – wir hatten die Nummer 30. So verging die Zeit, während wir in der Lobby geduldig warteten und uns mit anderen Passagieren unterhielten. Nach mehr als einer Stunde hatten Hildegard und Helmut dann keine Lust mehr und beschlossen, den Tag an Bord zu verbringen. Wir restlichen vier harrten munter aus und konnten schließlich um die Mittagszeit herum einen Tender besteigen.
Im kalten Wind saßen wir auf dem Oberdeck des Bootes, winkten Helmut und Hildegard zu, die hoch oben am Sonnendeck der Eclipse an der Reling standen und fuhren in Richtung St. Peter Port davon.
Dabei kamen wir erst am Leuchtturm und dann an den massiven Mauern des Castle Cornet vorbei, welches schützend neben der Hafeneinfahrt auf der Halbinsel Castle Rock thronte.
Am kleinen Hafen begannen wir unseren Rundgang, der uns zunächst entlang des Ufers führte.
So kamen wir schnell an einen Platz, an dem sich der Weighbridge Clock-Tower befand. Der Weighbridge-Tower war Teil einer Wiegestation für Tomatenlastwagen. Während des Krieges wurde dieser Platz von deutschen Flugzeugen bombardiert und 33 Menschen kamen zu Tode. Neben dem Turm befindet sich das Befreiungsdenkmal, welches zum 50jährigen Jubiläum der Befreiung Guernseys von der deutschen Besatzung errichtet wurde.
Von hier aus gingen wir etwas bergauf, um zu einem Aussichtspunkt auf einer Anhöhe zu gelangen:
Auch die hiesigen Tauben fanden diesen Ort romantisch
Auf der Anhöhe befindet sich auch das viktorianische Landhaus „Les Cotils Christian Centre and Hotel“. Es grenzt mit seinen eigenen Parkanlagen an den Cambridge Park.
Die Route führte entlang einiger weiterer imposanter Gebäude und leitete uns schließlich zum Victoria-Turm, der 1848 errichtet wurde, um an einen Überraschungsbesuch von Königin Victoria und Prinz Albert zu erinnern.
Einen netten Blick auf den Turm hat man vom angrenzenden Candie Cemetery, der in Anlehnung an den berühmten Pariser Friedhof Père Lachaise angelegt wurde.
Nächster Punkt auf unserer Karte war der Candie Garden. Der große Garten wurde Ende der 90er Jahre liebevoll zu seiner ursprünglichen Form restauriert und ist ein seltenes Beispiel eines öffentlichen viktorianischen Blumengartens. Neben Pflanzen aller Art fanden wir hier auch die original Gewächshäuser aus dem Jahr 1792 und Statuen von Königin Viktoria und Victor Hugo, der lange Jahre auf Guernsey lebte und hier einige seiner berühmten Werke schrieb.
Langsam führte die Route in das Einkaufsviertel der Stadt –die Smiths Street. Hübsche Fassaden alter Gebäude und bunte Geschäfte formten hier das Bild.
Auf einem kleinen Marktplatz in der Nähe der Kirche stießen wir auf eine Eselstatue, die an das Nationaltier Guernseys erinnert. Jemand der in Guernsey geboren und aufgewachsen ist, wird zudem liebevoll als Esel bezeichnet.
Von hier aus sahen wir ein Café mit einer Terrasse über dem Hafen, wo wir uns bei schöner Aussicht eine kleine Pause gönnten und Birgit eines der lokalen Getränke testete.
Zu guter Letzt warfen wir noch einen Blick in die Town Church am Hafen.
Das erste Mal fand eine Kirche an dieser Stelle im Jahre 1048 Erwähnung in den Aufzeichnungen. In ihrer heutige Form ist sie u. a. dafür bekannt, dass sie im Guinness-Buch der Rekorde als Kirche mit dem nächstgelegenen Pub eingetragen ist, denn das Albion-House grenzt direkt an die Kirche.
Mittlerweile war es später Nachmittag geworden. Es herrschte Ebbe und die Mauern der Hafenanlagen und auch die Brücken am Castle Rock ragten hoch aus dem Wasser. Es war Zeit für uns, zurück an Bord zu gehen.
Die Schlange am Tendereinstieg war natürlich etwas länger, denn nicht nur wir wollten rechtzeitig wieder auf der Eclipse sein. Schnell kamen wir jedoch mit anderen Wartenden etwas ins Gespräch und die Zeit bis wir unseren Tender zurück zur Eclipse nahmen, ging schnell vorüber.
Zurück an Bord setzten wir uns noch gemütlich ins Café al Bacio, wo auch Birgits Eltern dazu stießen und wir uns gegenseitig das Erlebte vom Tag erzählen konnten. Dabei entdeckten wir für uns neue Köstlichkeiten auf der Karte, die wir dank unserer Getränkepakete mit ruhigem Gewissen ausprobieren konnten.
Danach freuten uns schon wieder auf das gute Essen im Blu und wurden auch an diesem Abend nicht enttäuscht.
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