Florida und Karibik mit der Majesty of the Seas, Weihnachten 2014 - Teil 5
Nassau, Bahamas
Der nächste Anlaufhafen war Nassau. An Nassau hatten wir. aufgrund vorheriger Erfahrungen, keine großen Erwartungen. Wir wollten einfach nur von Bord gehen und ein wenig durch die Straßen schlendern. Auf einen Besuch beim Atlantis oder sonstige Aktivitäten hatten wir keine große Lust - also einfach ein Tag ohne Plan...
Die Bilder stammen übrigens nur aus dem Iphone. Ich hatte nicht einmal den Drive meine Kamera mit an Land zu nehmen.
Neben uns im Hafen lagen heute die Enchantment, die Carnival Paradise sowie die Norwegian Sky im Hafen.
Am Hafenausgang wurden wir von karibischen Weihnachtsklängen begrüßt... das hörte sich schon etwas schräg an. Jingle Bells mal anders...
Auch hinter dem Straw Market spielte und sang eine Gruppe. Sie riss selbst die Kleinsten mit...
Wir hatten bald genug von den unzähligen Duty Free-Shops und Juwelierläden und gingen zurück an Bord. Birgit nutzte einen Platz an der Sonne und ich ging ein wenig auf Fototour.
Eigentlich sollten wir schon auslaufen. Der Lotse stand schon mit auf der Brücke. Das größtenteils weibliche Brückenteam um Captain Karin blickte jedoch abwechselnd gespannt auf die Uhr und die Pier. Mehrfach kamen Durchsagen, dass sich zwei Passagiere dringend melden sollten. Nach mehr als einer halben Stunde konnte man sehen, wie unsere Frau Kapitän eine kappende Handbewegung machte und sich per Horn von der Enchantment verabschiedete.
Dann ging es los in Richtung Key West und wir ließen Nassau und die verspäteten Gäste hinter uns.
Ich nutzte den weiteren Nachmittag damit, das Schiff etwas abzulichten...
Die alte Lady Majesty ist trotz ihres Alters noch gut in Schuss und macht einen gepflegten Eindruck. Selbstverständlich entsprechen die Aufteilung und das Design aber eher dem Stil älterer Tage. Ich möchte nicht, dass das zu negativ klingt. Jedoch gerade nach der letzten Cruise unter dem Motto "Modern Luxury" der Celebrity Silhouette trafen für uns natürlich zwei völlig verschiedene Stilrichtungen aufeinander. Definitiv liegt mir das Moderne mehr, wohl fühlte ich mich hier trotzdem. Lediglich Spectrum Lounge und Boleros, die beiden "Haupt-Treffpunkte" waren für meinen persönlichen Geschmack zu altbacken. Wir waren dort daher nie.
Theater (Chorus Line Lounge):
Schooner Bar:
Spectrum Lounge und Boleros
Fehlen darf natürlich nicht die Ikone des Schiffes - die Viking Crown Lounge. Die Sovereign-Klasse war die Klasse, auf der diese Bar um den Schornstein eingeführt wurde und Ende der Neunziger als spektakuläre Errungenschaft galt.
Nun zu den Speiselokalen...
Das Windjammer befindet sich (für mich ungewöhnlich) vorne und ist "zweigeteilt". Zuerst kommt man in diesen Hauptbereich, auf dessen Empore noch Sorrento´s Pizza zu finden ist und, in den oberen Durchgängen, Johnny Rocket´s und Compass Deli untergebracht sind.
Geht man durch die Durchgänge unten hindurch, gelangt man in einen zweiten Bereich des Windjammer mit einem weiteren Buffet.
Sicherlich ist das Jammern auf sehr hohem Niveau, jedoch empfanden wir die Auswahl hier weit weniger umfangreich als auf den bisher erlebten Royal Caribbean- und Celebrity-Schiffen. Auch geschmacklich war es nicht wie gewohnt. Nein, wir sind nicht verhungert und es war auch nicht richtig schlecht - im Vergleich jedoch merklich anders.
Das Hauptrestaurant befindet sich auf zwei völlig getrennten Ebenen, also nicht ein hoher Raum mit Ebenen, sondern auf Decks verteilte und getrennte Räume. Ich sollte daher besser sagen die Hauptrestaurants.
Auch hier war das Essen in Ordnung - aber nicht mehr als das. Für uns war das etwas, was wir zwar bemerkten, aber nichts, was uns jetzt um den Genuss brachte. Der Service hingegen war gut. Was beim Hauptkellner manchmal wie abgespieltes Programm wirkte, machte der Hilfskellner durch eher schüchterne Freundlichkeit wieder wett. Lustig war, dass der Hilfskellner Jesus hieß und an Weihnachten Geburtstag hatte. Das kam durch einen Scherz am Nachbartisch heraus. Als ich ihm zum Geburtstag diskret etwas in die Hand drückte, war er richtig gerührt.
Am Nachbartisch saß an allen Abenden ein Paar aus New York (ursprünglich aus Nassau und Jamaika), mit dem wir uns immer nett unterhielten. Was wir ebenfalls gemeinsam taten, war den Kopf über manche anderen Besucher des Hauptrestaurants und deren Kleiderwahl zu schütteln.
So einen Dresscode, bzw. den Mangel davon, haben wir noch nie auf unseren Kreuzfahrten erlebt. Selbst am Weihnachtstag (Formal Night) wurden Leute mit Baseballkappe und Shorts in das Restaurant gelassen. Nicht einzelne, sondern sehr viele. Eine ganze Gruppe kam mit Kapuzenpullis hinein - die Kapuzen über die Baseballkappe über den Kopf gezogen. Man kam sich vor wie bei einem Gang-Meeting. Mit Formal Night oder Weihnachten hatte das nichts mehr zu tun. Selbst an normalen Abenden wäre das nicht wirklich eine akzeptable Kleidung gewesen. Bitte versteht mich nicht falsch, ich möchte hier nicht einen auf Fashion-Police machen und wir nahmen es auch recht amüsiert hin. Wenn man sich aber im Schiffsrestaurant an Weihnachten einmal vorkommt wie im Burger King am Bahnhof an einem schlechten Tag, ist das eigentlich kein erstrebenswertes Erlebnis für mich. Zum Glück kennen wir es auch anders.
Nach dem Essen am Heiligabend gab es im Centrum eine Flaggenparade der Crew, d.h. die einzelnen Nationen wurden vorgestellt und zu jeder Nation die passende Musik gespielt.
Am späteren Abend las Captain Karin den Kindern im Centrum eine Weihnachts-Gute-Nacht-Geschichte vor, die dieser gespannt lauschten.
Auch bei uns Erwachsenen wirkte die Geschichte und wir waren relativ früh im Bett ;-)
www.travellove.one • www.thecruise.report • www.travelandcruise.net
© 2018 Die Rechte an Texten, Fotos und Videos liegen beim Autor der Webseite. Die Nutzung ist nur nach ausdrücklicher Freigabe erlaubt.