Florida und Karibik mit der Majesty of the Seas, Weihnachten 2014 - Teil 7
Ausschiffung in Miami
Der nächste Morgen brachte schon das Ende der kurzen Cruise. Aus unserem Fenster konnten wir beim Aufwachen bereits die Skyline von Miami sehen.
Wir hatten Zeit und gingen noch ein letztes Mal im Windjammer frühstücken, während es draußen dämmerte.
Ca. um 8.45 Uhr gingen auch wir von Bord. Das jedoch mit einer gewissen Melancholie. 25 Jahre hatte es gedauert, bis ich auf die Schiffsklasse meiner Jugendträume gekommen bin. Damals hochgelobtes Highlight von Royal Caribbean und State of the Art des Schiffsbaus, war sie heute eine alte, wenn auch zweifelsohne ehrwürdige Dame und letzte ihrer Klasse bei RCCL.
Ausgelutscht mit den Kurzkreuzfahrten fristet sie ihre im Royal Caribbean-Gewand verbleibenden Tage im Schatten der großen und modernen Schiffe, bis sie in nicht allzulanger Zeit ausgemustert bzw. verkauft wird. Irgendwie haben sie und ihr Anblick mich seit meiner Jugend in Miami begleitet. Die Schlagzeilen Ende der 80er, als sie als größtes Kreuzfahrtschiff der Welt vorgestellt und bejubelt wurde, waren sicher maßgeblicher Grund für mein Interesse an Kreuzfahrten überhaupt. Ich kann nicht näher beschreiben warum, aber irgendwie stimmte mich das auch traurig.
Am Hafen schnappten wir uns den Mietwagen-Shuttle zum Rental Car Center des Miami-Airports und holten dort wiederum unseren über billiger-mietwagen.de bei Alamo gebuchten Wagen ab. Die Schlange war hier etwas länger als in FLL, die Wartezeit war mit free Wifi jedoch kurzweilig. Dieses Mal stand nur ein Wagen in der Choice-Line - ein neuer Toyota RAV4. Ich bin im Urlaub sowieso nicht unbedingt wählerisch, somit war das für uns OK.
Da wir hier schon in der Nähe der Dolphin Mall waren, statteten wir ihr gleich auch einen Besuch ab, bevor es nach Sunny Isles ging. Dort bezogen wir unser Zimmer (seit fast 30 Jahren habe ich Nummer 334 ;-) und machten uns fertig für den Abend.
Doug and Luis hatten herausgefunden, dass auf der Calle Ocho in Little Havana ein Cuban Art Festival stattfand und gefragt, ob wir dort mit Ihnen hin wollten. Na klar, wollten wir! Daher fuhren wir erst zu den beiden nach Aventura und dann gemeinsam nach Little Havana.
Auf der Straße herrschte ausgelassene Stimmung, die Kunstgalerien waren geöffnet, aus den Bars kam kubanische Musik und es wurde überall getanzt.
Alles unter den wachsamen Augen von Officer Rudolph - the red nosed police horse...
Wir hielten uns an den weisen Spruch über einem Straßenverkauf, lebten und genossen den Abend mit unseren neuen und lieb gewonnenen Freunden.
Das Miteinander mit Doug und Luis war einfach schön. Schon beim ersten Wiedersehen war es, als ob wir uns gerade gestern erst gesehen hatten und auch an diesem Abend hatten wir einen Mordsspaß auf eine völlig unkomplizierte Art und Weise. Doug ist dabei Beweis dafür, dass man nie jemanden nach seinem Aßeren beurteilen sollte. Mit seinem Bart, seinen Ohrringen und seinen Tatoos sieht er aus, als ob er gerade als Mitglied einer Rockerbande von einer Harley gestiegen ist. Sein Alter sieht man ihm nicht an, er ist jedoch schon Rentner. Als Architekt war er bei der Flughafenbehörde des MIA beschäftigt, spricht mehrere Sprachen, ist hochgebildet und die Sanftmut in Person. Luis ist in einem Krankenhaus beschäftigt und steht Doug in Umgänglichkeit und Lebensfreude in keiner Weise nach. Beiden gefiel die Zeit mit uns wohl auch, denn sie machten gleich Vorschläge, was wir in den nächsten Tagen noch alles machen könnten...
Zuerst gingen wir aber noch in ein kubanisches Restaurant zum Essen. Es war einer dieser Familienbetriebe, also nicht Ketten wie La Carreta oder Großbetrieb wie Versailles, sondern wieder ein ganz anderes Erlebnis.
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