Westliches Mittelmeer mit der Liberty of the Seas - Mai 2014 - Teil 1
Vorwort
Wir verbringen sehr gerne Zeit mit Birgit´s Eltern. Da uns jedoch 600 km Entfernung trennen, gelingt uns das viel zu selten. In Gedanken sind wir oft bei ihnen und auf vielen unserer Reisen haben wir uns gefragt, wie es den beiden wohl auf einem Schiff gefallen würde.
Im Mai 2013 waren Birgits Eltern bei uns zu Besuch. Am 23.05.2013 saßen wir nachmittags auf der Terrasse in der Frühlingssonne, als Birgit und ich eine kleine „Bombe“ platzen ließen, die wir bis dahin mit viel Freude vorbereitet hatten. Ich sagte zu Helmut und Hildegard, meinen Schwiegereltern, ich hätte meine Glaskugel hervorgeholt und könne ihnen genau sagen, wo sie an diesem Tag im nächsten Jahr sein würden. Die Blicke, eine Mischung aus Argwohn und Neugier, waren Gold wert!
Ich sagte dann: „Nächstes Jahr um diese Zeit seid Ihr hier bei uns, denn morgen in einem Jahr entführen wir euch nach Barcelona, wo wir gemeinsam auf die Liberty of the Seas gehen werden. Von Barcelona wird es dann weitergehen nach Marseille, Nizza, Pisa, …“ Ich glaube nicht, dass sie alle weiteren Ziele wahrgenommen haben, denn beide waren sprachlos. „Und das ist alles schon gebucht?“ brachten sie nur hervor, was wir bestätigten. Nach einem weiteren Moment der verwirrten Ungläubigkeit sahen sich die beiden an, sahen dann uns an und sagten: „Ihr seid verrückt!“, um gleich hinterher zu schicken „Aber gut verrückt!“. Wir alle hatten vor Freude Tränen in den Augen.
Da Birgits Eltern 2011 leider nicht bei unserer Hochzeit in New York dabei sein konnten, war für Birgit und mich immer klar, dass wir einmal etwas anderes miteinander unternehmen würden. Diese Kreuzfahrt war daher ein Geschenk an die beiden, aber auch gleichzeitig ein Geschenk an uns selbst - denn unsere Freude darüber war groß.
Es folgte ein Jahr der gemeinsamen Vorfreude. Einige Monate vor dem Beginn hatten wir Hildegard und Helmut eine Art Reiseführer gestaltet, in dem wir Route, Schiff, Reederei und das geplante Programm vorgestellt hatten. Mein Schwiegervater hatte diesen bis zur Reise fast auswendig gelernt.
Bevor ich mit der eigentlichen Schilderung der Reise beginne, möchte ich noch vorwegnehmen, dass meine Schwiegermutter mobil eingeschränkt ist und sich fast ausschließlich mit Hilfe eines Rollators bewegt, den wir allgemein liebevoll ihren „Porsche“ nennen. Wir hatten daher die Aktivitäten in den Häfen so gewählt, dass auch sie keine Schwierigkeiten hatte. Wenn also bei dem einen oder anderen Leser ähnliche Gedanken einmal eine Rolle spielen, kann ich schon jetzt sagen, dass es alles kein Problem war.
Nun aber los… Nach einem Jahr freudiger Erwartung war der große Tag gekommen! Auf ging es nach München, Barcelona, Marseille, Nizza, Pisa, Rom und Neapel!
Anreise
Für gewöhnlich sind unsere Heimatflughäfen eher Frankfurt oder Stuttgart. Im Idealfall sogar Karlsruhe. Als wir aber die Flüge nach Barcelona buchten, gab es das beste Angebot ab München. Der Preis war so gut, dass wir gerne die längere Anfahrt in Kauf nahmen.
Um 9 Uhr morgens fuhren wir gemütlich von zu Hause los und erreichten gegen Mittag den Flughafen in München. Online hatte ich bereits einen Parkplatz vorgebucht. Nach einem kleinen Mittagessen am Flughafen gingen wir in Richtung Gate und es war soweit – ab in den Urlaub!
Nach etwa 2 Stunden ruhigem Flug landeten wir in Barcelona, holten unsere Koffer am Band ab und schnappten uns ein Taxi, das uns in ca. 30 Minuten zu unserem Hotel im Stadtteil Barceloneta brachte. Dabei fuhren wir am Hafen an der Sovereign vorüber, was in mir nostalgische Gefühle weckte. Unwillkürlich musste ich an die Zeit Ende der 80er/Anfang der 90er Jahre denken, in der ich oft am Hafen von Miami an der damals noch neuen Sovereign of the Seas vorbeigefahren bin, die damals DAS faszinierendste Kreuzfahrtschiff schlechthin war.
Unser Hotel war nicht sehr weit vom Hafen entfernt. Das 5*-Hotel Pullman Skipper Barcelona hatten wir bei Hotwire für einen Bruchteil des regulären Preises buchen können. An der Rezeption wurden wir freundlich begrüßt.
Erst einmal suchten wir unsere Zimmer auf und Birgit und meine Schwiegereltern probierten für ein Stündchen die durchaus bequemen Betten aus.
Ich nutzte die Zeit, um eine kleine Inspektion der Nachbarschaft durchzuführen, die ich auf der Dachterrasse des Hotels begann.
Das Pullman-Hotel ist, ebenso wie das nebenan gelegene Arts-Hotel, Teil des Gebäude- und Yachthafen-Komplexes Port Olimpic. Die Gebäude waren bei den Olympischen Spielen 1992 Unterkünfte für die Athleten. Heute sind es Hotels, eine Spielbank, Shops und Restaurants. Weithin sichtbar war eine große kupferne Skulptur, die an diesem Nachmittag in der Sonne glänzte.
Ich setzte meinen Rundgang an der Strandpromenade fort, an der trotz bewölkten Wetters reges Treiben herrschte. In der Ferne war das prominente Gebäude des W Hotels am Hafen zu sehen.
Aus den Bars und Restaurants drang Musik und am Strand wurde Volleyball gespielt. Das war schon einmal Urlaubsfeeling.
Unser Abendessen nahmen unweit des Hotels in einer kleinen, nett eingerichteten Snackbar zu uns. Auf größere Touren hatten wir alle keine richtige Lust mehr. Wir wollten unsere Kräfte für den großen nächsten Tag sparen. In der Snackbar herrschte gute Stimmung, denn das Champions-League-Endspiel Real Madrid gegen Atlético Madrid wurde auf großen TVs übertragen. Wir überließen das Jubeln den einheimischen Fans und verschwanden in freudiger Erwartung des folgenden Tages bald wieder im Hotel.
www.travellove.one • www.thecruise.report • www.travelandcruise.net
© 2018 Die Rechte an Texten, Fotos und Videos liegen beim Autor der Webseite. Die Nutzung ist nur nach ausdrücklicher Freigabe erlaubt.