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Japan - Land der aufgehenden Sonne

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Teil 10 - Kagoshima, Japan

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Teil 10 - Kagoshima

An den an diesem Tag angelaufenen Hafen Kagoshima hatten wir keine großen Erwartungen. Ehrlich gesagt hatten wir auch noch nie vor unserer Reise von der Stadt am Vulkan Sakurajima gehört. Bei der Suche nach Ausflügen sprangen mir auch nicht unbedingt herausragende Sehenswürdigkeiten entgegen. Somit hatten wir diesen Tag einfach als Tag ohne Plan eingeplant und uns gedacht, dass das zwischen den ganzen anderen Highlights auch einmal ganz entspannend wäre.

Bis 10.00 Uhr hatten wir Zeit, denn vorher sollten wir nicht im Hafen von Kagoshima anlegen. Also wieder einmal Zeit für ein gutes, gemütliches Frühstück. Das herrliche Wetter und vorausgesagte Temperaturen bis 30° C waren schon einmal ideale Voraussetzungen dazu.

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Im Bordmagazin hatten wir gelesen, dass ein kostenloser Shuttleservice Gäste in die etwa 30 Minuten entfernte Stadt bringen würde. Als der erste Schwung der Passagiere von Bord war, machten auch wir uns auf den Weg. Der Shuttle-Bus stand hinter einem kleinen Hafengebäude, in dem eine Tourist-Information untergebracht war. Freundliche Helfer erklärten den Gästen anhand ausgehändigter Karten, wo man hingehen und was man anschauen sollte. Wir warteten auf einen freien Helfer und erkundigten uns ebenfalls.

Wenige Minuten später saßen wir, bewaffnet mit einer Landkarte und einem Tagesticket für alle Bahnen, Busse und Fähren für 1.000 yen (etwa 7,50 €) im Shuttle-Bus und fuhren in die Stadt.

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Da uns dazu geraten wurde, auf jeden Fall auch auf die Insel Sakurajima zu fahren, um uns den Vulkan anzusehen, hatten wir das zuerst geplant. Wir sehen uns gerne immer zuerst das am weitesten entfernte Ziel an und arbeiten uns dann zurück. Für uns ist es so am einfachsten, die Zeit gut im Auge zu behalten.

Von der Haltestelle des Busses aus gingen wir 10 Minuten zum Fähranleger, wo wir auch gleich eine Fähre besteigen konnten.

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An Bord der Fähre trafen wir inmitten einer großen Gruppe Millennium-Passagiere mit den Stickern der Celebrity-Ausflüge auch Judy und Frank. Frank war überrascht, uns zu treffen und fragte, wie wir denn hierher gekommen waren und was wir vor hätten. Ich erzählte ihm von dem Ticket und unseren Plänen und er war etwas verärgert, für den Ausflug mehr als das 10fache bezahlt zu haben.

Gemeinsam genossen wir die Fahrt und den Ausblick auf den großen Vulkan.

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Auf Sakurajima angekommen trennten sich unsere Wege wieder und wir gingen in Richtung der Haltestelle eines Touristenbusses, der einmal um die Insel herum fährt. Wie bei einem Hop-on-Hop-off-Bus kann man dabei aussteigen und immer wieder den nächsten Bus nehmen. Eine der Haltestellen des Busses war am Visitor Center. Wir dachten uns, das ist sicher leicht zu finden und gingen entlang der Straße in die Richtung des Centers.

Da die Straße nun mitten in der Mittagssonne lag, kamen wir ziemlich ins Schwitzen. Ein Stück der Straße war gesperrt, da gerade ein Marathonlauf stattfand. Angefeuert von den Zuschauern am Straßenrand liefen die Teilnehmer an uns vorbei. Wir wussten bei der Hitze nicht so recht, ob wir sie bewundern oder bedauern sollten.

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Als wir am Visitor Center ankamen, hatten wir noch etwas Zeit, bis der nächste Bus losfahren sollte. Die Kühle in den Räumen war uns nach unserem Spaziergang in der Sonne sehr willkommen, daher nahmen wir das Angebot, uns ein Infovideo in einem kleinen Kinosaal anzusehen, dankend an.

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Durch das interessante Video erfuhren wir, dass der Sakurajima-Vulkan eiber der aktivsten Vulkane Japans ist. Er raucht ständig vor sich hin und mehrere, kleine Eruptionen am Tag sind völlig normal.

Auf Sakurajima hat man gelernt, im Schatten des Vulkans zu leben. Für den Fall eines Falles wurden überall Schutzräume gebaut und anstatt der bunten Kappen, wie wir sie auch in Hiroshima gesehen hatten, tragen die Kinder auf dem Schulweg bunte Schutzhelme.

Ein Schild wies den Weg zu einem öffentlichen Foot-Spa. Das wollten wir uns selbstverständlich auch einmal ansehen.

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Mit Blick auf den Vulkan und die Bucht von Kagoshima kann man hier in langen Wasserrinen seine Füße in heißem Quellwasser aus dem Vulkan baden.

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Wir taten es einigen japanischen Damen gleich und entspannten unsere Füße in dem warmen Wasser. Trotz der Hitze war es erstaunlich angenehm.

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Dann war es an der Zeit, den nächsten Sightseeing-Bus zu nehmen. Der kleine Bus war bereits gut gefüllt und Sitzplätze waren keine mehr frei. Das machte jedoch nichts, denn die Fahrt zum nächsten Halt, dem Karasujima-Aussichtspunkt, dauerte gerade einmal drei Minuten.

 

Der Bus hielt hier genau 5 Minuten. Wie alles in Japan, wurde das sehr genau genommen. Um das jedem der Fahrgäste klar zu machen, hielt der Fahrer eine kleine Tafel hoch, auf der er die Abfahrtzeit notiert hatte. Die fünf Minuten reichten aus, um ein paar Fotos zu machen und wieder einzusteigen.

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Auf die Minute pünktlich fuhr der Bus weiter. Wieder dauerte die Fahrt nur wenige Minuten und wir erreichten den Akamizu-Observatory-Square. Auch hier reichten uns die 8 Minuten Aufenthalt, um ein paar Fotos des großen Kunstwerks "Portrait of a Shout" zu machen. Sicher hätten wir an jedem Ort mehr Zeit verbringen und den nächsten Bus nehmen können. Aber dann hätten wir eine Stunde warten müssen. Für einen Eindruck hatte die Zeit jedoch gereicht.

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Durch einen Blick in die Bucht konnten wir uns davon überzeugen, dass die Millennium nicht schon ohne uns weiter gefahren war.

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Der nächste Abschnitt der Fahrt dauerte mit 15 Minuten etwas länger. In flotter Fahrt schlängelte sich der Bus über enge Serpentinen den Berg hinauf, bevor wir schließich mit dem Yunohira Observatory den höchsten für die Öffentlichkeit zugelassenen Punkt erreichten. Hier hatten wir 15 Minuten Zeit, von einem Turm aus die Aussicht zu genießen.

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Von Frank erfuhren wir später, dass sie mit ihrer Tourgruppe an einen näher am Kraterrand gelegenen Punkt gefahren waren. Sie hatten sogar das Glück gehabt, eine kleine Eruption mitzuerleben und diese auch fotografieren zu können. Ein Foto davon hat er mir freundlicherweise überlassen (Danke Frank!).

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Während wir bei dem Aussichtpunkt bereits auf die Weiterfahrt warteten, trafen wir auf René-Pierre, der leider ohne seine Frau unterwegs war, die sich an diesem Tag nicht wohl fühlte. Da wir die gleichen Ziele hatten, hatten wir schnell beschlossen, den Rest des Tages gemeinsam zu verbringen.

Mit dem nächsten Bus fuhren wir weiter und stiegen am Fährhafen aus. Wieder hatten wir Glück und mussten nicht lange auf eine Fähre warten.

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Auf der Fähre gab es auch ein kleines Bistro und das Angebot an Getränken und Cupnoodles wurde gut angenommen. Mir war jedoch nach etwas Kaltem und ich probierte daher eine der ungewöhnlichen Softeis-Sorten.

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Als unser nächstes Ziel hatten wir uns die Senga-en Gärten ausgesucht. René-Pierre hatte eine App mit den Abfahrtzeiten der öffentlichen Busse, mit der wir feststellten, dass wir den Bus dorthin gerade verpasst hatten. Anstatt auf den nächsten Bus zu warten, schnappten wir uns ein Taxi vor dem Fährhafen, das uns gleich dorthin fuhr.

Sengan-en wurde 1658 als Sommerresidenz der Shimadzu-Familie erbaut. Das Anwesen blieb für mehr als 350 Jahre im Besitz der Familie. Die Gärten bieten einen spektakulären Blick auf den Vulkan Sakurajima und gleichzeitig einen Einblick in den Lebensstil eines mächtigen Feudalherren der Zeit.

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Die Shimadzus waren jedoch nicht nur Gartenliebhaber. Der 28. Lord der Familie beobachtete in den 1850ern die Öffnung Japans und ließ in seinem Garten einen Komplex bahnbrechender Fabriken (Shuseikan) errichten. Er baute das erste Dampfschiff Japans und entwickelte die Fabrikation von Kanonen. Die Fabriken waren sogar mit einem modernen Brennofen ausgestattet. Es wird gesagt, dass Shuseikan der Geburtsort des modernen Japans sei und den Beginn des Transfers westlicher Technologien nach Japan einläutete.

Obwohl man sich ein Museum der Fabriken und die Grundrisse ebenfalls ansehen kann, waren wir mehr an den Gärten interessiert, in die wir durch ein schönes hölzernes Tor gelangten.

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Wir durften auch weiter durch das rote "Tin-Roof-Gate" gehen, was früher ausschließlich dem Familienoberhaupt vorbehalten war.

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Wer mochte, konnte mit einem zusätzlichen Ticket an Führungen durch die dahinter liegende Residenz mit anschließender Teezeremonie teilnehmen.

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Beim Anlegen der Gärten hat man sich die Natur zu Nutze gemacht. Ein japanischer Garten hat meist auch einen Teich. Da die Gärten damals noch nicht abgegrenzt waren, hat man quasi die gesamte Bucht mitsamt des Vulkans optisch als Teich in den Garten integriert.

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Ein kleiner Pfad führte zu einer Laterne aus großen Steinen (Lion Stone Lantern).

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Wanderwege führten auf einen Hügel hinauf. Über sie konnte man auch eine Felswand hoch über dem Anwesen erreichen, auf der mit großen Buchstaben "Senjingan" (千尋巌, "riesiger Fels") eingemeisselt wurde.

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Wir folgten jedoch „nur“ einem Rundweg, der uns um die Gärten herumführte.

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Ein Teil der durch die Anlage führenden Bäche wurde damals kanalisiert und speiste ein Wasserkraftwerk, welches schon damals die Residenz mit Strom versorgte.

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In den Gärten waren auch chinesische Einflüsse zu finden. Einem großen Bambuswald wird nachgesagt, dass er der erste in Japan gewesen sein soll und dass sich von hier aus Bambus in Japan verbreitet hat.

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Im Schatten der Bäume versteckten sich mystische kleine Schreine.

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Gegen 4 Uhr am Nachmittag erreichten wir auch wieder unseren Ausgangspunkt beim Eingang.

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Froh über dieses schöne Erlebnis nahmen wir am Parkplatz einen öffentlichen Bus und stiegen am Fährhafen wieder aus. Der Fährhafen war ein Ort den wir kannten und von dem aus uns auch der Fußweg zurück zum Shuttlebus bekannt war. Der Shuttlebus brachte uns letztendlich wieder zurück zur Millennium.

Im Hafengebäude waren alle Sitzplätze mit Passagieren belegt, die das kostenlose Internet nutzen wollten. Es war dadurch jedoch völlig überlastet. Nach einem kurzen vergeblichen Versuch, uns ebenfalls einzuloggen, zogen wir die Sunset Bar mit einem kühlen Drink der Wartehalle vor.

„Leider“ mussten wir dazu immer durch das Ocean View Café hindurch, in dem zu dieser Uhrzeit immer schon leckere Speisen aufgebaut waren. Wir sahen es oft jedoch als völlig gerechtfertigt an, uns zumindest ein paar Antipasti zu unseren Drinks mit aufs Außendeck zu nehmen.

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An jenem Nachmittag hielten wir uns jedoch zurück, denn wir hatten noch eine Verabredung. Mit unseren netten Mitreisenden Judy und Frank sowie Kate und Kelly hatten wir uns abends im Qsine verabredet.

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Das Qsine mit seinen vielseitigen Speisen in ungewöhnlicher Darreichungsform eignet sich hervorragend für Gruppen. So kann man von vielen Gerichten probieren und sich gemeinsam an deren kuriosen Präsentation erfreuen.

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Wieder ein schöner Abschluss eines tollen Tages.

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