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Einmal bis ans Ende der Welt und zurück

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Teil 8 - Ushuaia, Argentinien

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09. März 2015 – Ushuaia, Argentinien – Das Ende der Welt

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„Das Ende der Welt“ - so wird Ushuaia ebenfalls genannt. Unser erster Eindruck am Morgen von der südlichsten Stadt der Welt, die im herrlichen Licht des Sonnenaufgangs am Beagle Channel vor den Ausläufern der Anden vor uns lag, war eindeutig: Das Ende der Welt ist wunderschön!

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Die ersten Segelboote fuhren hinaus in den Sonnenaufgang, dessen frühe Strahlen die Landschaft und das Meer in ein zauberhaft warmes Licht hüllten. Im Hintergrund waren schneebedeckte Berge zu sehen, und die Farben der „Tierra del Fuego“ leuchteten vor uns – es war beeindruckend.

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Ich hatte für diesen Tag einen Wagen für 4 Personen mit Fahrer gebucht. Über CruiseCritic hatten wir uns mit einem Paar aus den USA zusammengeschlossen, mit dem wir uns den Wagen teilten. Der Fahrer (Juan) wartete wie vereinbart mit einem Namenschild am Hafen, begrüßte uns sehr freundlich und führte uns, an einem obligatorischen Fotostopp vorbei, zum nahe gelegenen Parkplatz. Direkt am Hafenausgang befanden sich übrigens auch einige Hütten von Tourunternehmen, bei denen man die unterschiedlichsten Ausfüge buchen konnte.

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Juan fuhr uns als erstes auf die Kuppe eines am Stadtrand gelegenen Hügels. Von dort aus hatten wir einen schönen Blick auf Ushuaia und die im Hafen liegende Infinity. Die Andenausläufer im Rücken Ushuaias und die Berge der chilenischen Inseln auf der anderen Seite des Beagle Channels waren ein spektakulärer Anblick und atemberaubender Einstieg in unsere Tour.

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Nach einigen kurzen Erklärungen zum Ort ging die Fahrt durch eine schöne Landschaft weiter zum Nationalpark „Tierra del Fuego“, wo Juan das Eintrittsgeld für uns bezahlte. Erster Stopp im Park war die Bahia Ensenada, eine idyllische Bucht am Beagle Channel mit der davor liegenden Isla Redonda. Der Beagle Channel stellt hier auch die Grenze zwischen Argentinien und Chile dar. Die teilweise noch mit Schnee bedeckten Berge auf der anderen Seite gehören zu chilenischem Territorium.

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Eine Berühmtheit in dieser Bucht ist das „Postamt am Ende der Welt“, eine kleine Hütte auf einem hölzernen Steg, der in den Beagle Channel ragt. Das kleine Postamt war auch Anlaufpunkt vieler anderer Passagiere, die in größeren Gruppen mit Bussen ankamen und sich einen Stempel vom Ende der Welt abholen wollten. Bereits jetzt waren wir um unser kleines individuelles Gefährt und Juan, unseren Fahrer, froh, der uns so viel Zeit gab wie wir wollten.

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Weiter ging die Fahrt vorüber an kleinen Moorgebieten, Bachläufen und schöner unberührter Landschaft durch Feuerland und den Nationalpark. Kurz nach der Bucht kam ein kleiner Fuchs zwar vorsichtig, aber doch mit erstaunlich wenig Scheu, fast bis an unseren Wagen heran und ließ sich bereitwillig fotografieren.

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Unser nächster Halt war bei einem Tourist Information Center am Rio Lapataia. Neben einem Restaurant befand sich darin auch eine Ausstellung mit Modellen und Bildmaterial, die auf interessante Weise Informationen über das Leben und die Geschichte der Ureinwohner, der Yamana-Indianer, vermittelte.

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Nach der Überquerung des Rio Lapataia über eine mit Holzbalken belegte Brücke folgten kurze Stopps am Lago Roca und an einigen anderen Stellen, an denen wir Juan baten kurz anzuhalten, wenn wir Fotos machen wollten.

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Unser freundlicher Fahrer fuhr uns an einen kleinen Parkplatz, an dem ein Wanderpfad zur Laguna Negra begann. Er bat uns, uns soviel Zeit zu nehmen wie wir wollten und die Natur zu genießen.

Der Pfad führte uns durch eine verwunschen wirkende Waldlandschaft, auf deren Bäumen sich Moose und andere interessante Gewächse fanden, die ich z. T. noch nie vorher gesehen hatte.

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Die Laguna Negra erreichten wir nach etwa 10 Minuten gemütlichen Fußmarsch. Auch an diesem kleinen See gefielen uns die unberührte, unter Naturschutz stehende Landschaft und vor allem die Ruhe sehr gut. Außer uns war niemand sonst hier und es war auch niemand weit und breit zu sehen. Die weite Landschaft des Moorgebietes um den See herum kam uns daher vor, wie unser eigenes kleines Stück Feuerland. Die Farben der Landschaft erinnerten Birgit und mich dabei etwas an den Denali Nationalpark in Alaska.

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Über den gleichen Weg liefen wir zurück zum Auto, wo Juan geduldig auf uns wartete. Gemeinsam fuhren wir ein kurzes Stück  zu einem weiteren Parkplatz und Juan erklärte uns, dass uns ein dort beginnender Naturpfad direkt an die Bahia Lapataia führen würde. Dort würde er auf uns warten.

Wir folgten dem Pfad entlang gleichermaßen interessanter Flora und gelangten nach kurzer Zeit an eine hölzerne Plattform am Berghang, von der aus wir einen schönen Blick über den in der Bucht mündenden Rio Lapataia hatten.
Die Bucht bildet hier den Übergang des Flusses in den Beagle Channel.

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Der Pfad verlief weiter den Berg hinunter zu einer Stelle, an der auch das Ende der im über 3000 km entfernten Buenos Aires beginnenden Ruta Nacional 3 ausgeschildert war. Für uns war es interessant, durch eine Aufschrift auf einem Schild vor Augen geführt zu bekommen, dass wir hier fast 18.000 km von Alaska weg waren, wo wir vor nicht ganz zwei Jahren ähnliche Landschaften betrachtet hatten.

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Vom Parkplatz aus führten Holzstege über die sumpfige, dicht bewachsene Erde. Trockenen Fußes konnten wir so die Gezeitenflächen direkt am Wasser, die Büsche und satten Gräser davor und kleine Bachläufe, die sich ihren Weg in die Bucht gebahnt hatten, überqueren und betrachten.

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Zum Abschluss brachte uns Juan zum Rio Pipo. Die Straße dorthin verlief ein kurzes Stück parallel zu den Schienen des „End of the World Train“, der sich auf einer Schmalspur vom einige Kilometer westlich von Ushuaia gelegenen „Bahnhof am Ende der Welt“ bis in den Nationalpark schlängelt. Als Ushuaia noch eine Strafkolonie war, wurde die Bahn zum Transport der Sträflinge in die Wälder und zum Abtransport von Holz genutzt. Die heute noch 7 km lange Strecke ist von der ursprünglich 25 km umfassenden Verbindung übrig geblieben. Eine Fahrt mit dem Zug wird auch als Bestandteil vieler Ausflüge angeboten.

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Beim Rio Pipo bot uns Juan noch an, eine weitere Wanderung zu einem Wasserfall zu unternehmen, worauf wir jedoch verzichteten. Wir beschränkten uns darauf, ein paar Fotos zu machen und, genau wie ein paar freilaufende Pferde eines nahe gelegenen Gestüts, die schöne Landschaft zu genießen.

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Der kurze Aufenthalt hier bildete den Abschluss unserer schönen Tour und Juan fuhr uns zurück in die Stadt. Wir baten ihn, uns einfach an der Hauptstraße in Ushuaia aussteigen zu lassen und dankten ihm für seine hervorragende Arbeit. Extrem freundlich, ohne jeglichen Zeitdruck und mit aufrichtigem Engagement hatte er uns am Ende der Welt ein Stück Patagonien gezeigt.

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Wir hatten noch ein wenig Zeit und konnten daher noch durch die Straße bummeln. Jenny, unsere Barkellnerin aus dem Blu, hatte uns hier das Restaurant „Tante Sara“ empfohlen, welches gerne von der Crew genutzt wird – u. a. wegen schnellem WiFi. Wir trafen auch bald auf das Restaurant und freuten uns, darin auch Jenny und einige ihrer Kollegen anzutreffen. Jenny war an Bord eine der vielen guten Seelen. Daher fragten wir sie, ob wir ihr etwas ausgeben dürften. In Anspielung auf mein allabendliches Getränk, welches sie mir im Blu schon immer unaufgefordert brachte, antwortete sie keck „Diet Coke!“ Leider hatte die Truppe schon bezahlt und musste aufbrechen, so dass daraus nichts wurde.

Birgit und ich bestellten eine Kleinigkeit, nutzten das Wifi um ein paar Nachrichten vom Ende der Welt zu senden und machten uns dann ebenfalls auf zum Hafen, wo uns die Infinity erwartete.

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Mit dem Auslaufen aus Ushuaia war es mit den Attraktionen dieses Tages noch nicht vorbei. Zunächst fuhren wir an einigen kleinen Inseln im Beagle Channel vorüber, die tagsüber von Ausflugsbooten angefahren wurden. Einige waren von Seelöwen, andere von schwarz/weißen Felsenkormoranen besiedelt, die aus der Ferne aussahen wie Pinguine.

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Am späteren Abend erreichten wir im Beagle Channel die sogenannte „Glacier Alley“. Kurz hintereinander liegen hier mehrere Gletscher unterschiedlicher Art, die entweder bis ins Wasser ragten und oder als Überhänge weit über dem Kanal aufhörten. Benannt sind sie nach europäischen Ländern. Auch hier bekamen wir während der Durchfahrt über Kanal 16 des Fernsehens Erklärungen und Hintergründe von MickeyLive geliefert. Die Übersetzungen in Deutsch, Englisch und Französisch folgten von der „Internationalen Botschafterin“ Manuela.

Von unserem Balkon auf der Steuerbordseite konnten wir die an uns vorbeiziehenden Naturwunder gemütlich betrachten. Je nachdem, in welchem Winkel wir zu den Gletschern standen, änderten die blauen Facetten der Eismassen ihre Farbe und Intensität. Es war beeindruckend…

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Hollandia Gletscher

 

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Das Expeditionsschiff „Stella Australis“ vor dem Italia Gletscher

 

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Italia Gletscher

 

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Francia Gletscher

 

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Alemania Gletscher

 

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Romanche Gletscher mit seinem Wasserfall

 

Gekrönt wurde der ereignisreiche Tag durch seinen Abschluss. Nach der Vorbeifahrt an den beeindruckenden Gletschern gönnte uns Mutter Natur ein weiteres, imposantes Schauspiel. So schön der Sonnenaufgang des Tages gewesen war, so unvergesslich war auch der Sonnenuntergang. Es schien, als ob der Himmel über den Bergmassiven, die den Beagle Channel einrahmten, brannte. Die dichten Wolken über den schneebedeckten Bergen waren durch goldenes Licht hinterleuchtet. Ein Anblick, der musikalisch wohl am besten mit Wagners Walkürenritt zu vertonen gewesen wäre.

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500 Sunset Beagle Channel

 

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